Beschreibung
Staatliche Privilegierung von Konfessionen in konfessionsfreier Mehrheitsgesellschaft verursacht Spannungen, denn es fehlt ein gemeinsamer, staatlich geförderter Orientierungspunkt. In diesem Moment spielt die Bestimmung von Gemeinwohl und Gemeinsinn eine Rolle, wenn man an die Aufgaben und Ziele des säkularen Staates denkt. In Zeiten des wandelbedingten Bedeutungsverlusts von Konfessionen als Orientierungsselbstverständlichkeiten hat Ethik, eine Hauptdisziplin der Philosophie, Konjunktur und zum Wesen moderner Lebenswelten gehört stetiger Wandel. Welche Vorteile, ungenutzte Chancen und Potentiale bergen Philosophie und Ethik für Gemeinschaftsbildung auf gesamtgesellschaftlicher Ebene?
Ein demokratischer Staat ist dem Gemeinwohlverständnis der Mehrheitsgesellschaft und dem Schutz der Minderheiten verpflichtet. Wenn die neue Mehrheit konfessionsfrei ist, gilt es deren Überzeugungen zu erkennen und auf Verfassungs- und Gesetzesstufe anzuerkennen und zu fördern. Wie könnte das aussehen?
Referent
Lars Habermann
ist Jurist und beschäftigt sich innerhalb seines Instituts für säkulare Ethik IFSE mit der Säkularisierung als einer der gesamtgesellschaftlich prägendsten Faktoren soziokulturellen Wandels. Er will mit seinem Engagement einen Beitrag zu den Voraussetzungen leisten, damit der säkulare Staat die gesellschaftliche Bedeutung philosophischer Überzeugungen als eigenständige Orientierungspunkte erkennt, anerkennt und gemeinwohldienend auf Verfassungs- und Gesetzesstufe fördert.
Infos
Ort: Schweizer Handelsschule für Tourismus, Heinrichstrasse 235, 8005 Zürich (Seminarraum, Erdgeschoss, Eingang gebäuderückseitig im Innenhof der Überbauung)
Beginn: 20:00 Uhr
Dauer: 90 Minuten
Eintritt: Spende als Kostendeckungsbeitrag erbeten; +/- 10.- CHF
Kontakt: lars.habermann@ifse.ch