Programm zur Langen Nacht der Philosophie 2020
Im Gegensatz zu Platons Höhlengleichnis warten die Menschen in dieser Installation vergeblich auf das Eindeutige und Beständige, aber dafür bietet ihnen die Welt aus Schatten und Echos viel Spielraum. – Das heisst, wenn die Ungewissheit nicht aus der Welt zu schaffen ist, dann nutzen wir sie eben als Freiheit.
Nach einer kurzen Einführung in die sokratische Gesprächsführung erarbeiten wir anhand von Beispielen das Wesen und die Anwendungsmöglichkeiten dieser Gesprächsführung. Davon ausgehend versuchen wir «philosophieren, aber wie in Zeiten des Wandels» zu definieren und Schlüsse und Strategien bezogen auf grundlegenden Wandel herauszuarbeiten.
Die philosophische Tätigkeit erstreckt sich nicht nur auf das Wissen, sondern auf die eigene Person und das Dasein: «Sie ist ein Fortschreiten und Üben, um unser Wesen wachsen zu lassen. Die Philosophie ist eine Bekehrung, die das ganze Leben verändert und das Wesen desjenigen verwandelt, der sie vollzieht.» (Seneca). Tauchen sie ein in die Idee der «Schule der Charakterbildung» um Philosophie als die Kunst des Lebens in einem praktischen Anwendungsfeld, dem Alltag, kennen zu lernen.
Wie gelingt Wandel? Wie gelingt gelingendes Leben? Einführung in die Sichtweise einer lebendigen und praktischen Philosophie, die an den Anspruch der antiken Philosophie anknüpft, Anleitung und Einübung zu sein.
Die Philosophie in ihrer Liebe zur Weisheit trägt im Herzen die Liebe zum Leben, als ultimative Weisheit. Im Jahre 2020 wo Kollapstheorie, Pandemie und Weltuntergangsstimmung die Menschen verunsichern, und trotzdem noch in ihren Handlungen lähmen, ist die vielleicht weiseste Frage: wieso tut keiner was, wo es um unser aller Existenz geht?
Lernen wir von der spannendsten und produktivsten Epoche der Philosophiegeschichte, von Descartes (geboren 1596) bis Hegel (gestorben 1831), und was sie uns über den Wandel lehrt …
Der Wald galt bei unseren Vorfahren als heilig. Heute sehen wir ihn fast ausschliesslich unter dem Gesichtspunkt seiner ökonomischen Verwertbarkeit, als Ressource zum Ausbeuten. Wie konnte es so weit kommen? Was können wir tun, damit wir wieder eine wahrhafte Beziehung zum Wald aufbauen? Fakten, persönliche Erfahrungen und Diskussion.
Platons „Politeia“ mag der antike Start gewesen sein. An die Stelle der Herrschaft philosophischer Experten trat bei Aristoteles das gemeinsame Handeln und Sich-Beraten gleichberechtigter Bürger*innen als politische Gemeinschaft. Politisch-philosophische Fragen sind aktueller denn je. Welche Antworten kann die „Weisheit der Vielen“ heute geben?
Die Natur zeigt uns in den Jahreszeiten eindrücklich die gesetzmäßigen Stationen von Wandel: Was einst erblühte (Sommer), zerfällt (Herbst) und benötigt eine Phase der Ruhe (Winter), bevor eine neue Form in neuer Kraft von alleine entsteht (Frühling). Der Vortrag hilft, persönliche und gesellschaftliche Transformationsprozesse besser zu verstehen.
Unser Weltbild ist in der Regel von Dualismen geprägt. Und? Inwiefern ist dieses Denken in Frage zu stellen? Wohin würde ein Wandel dieser Denkformen führen? Welche Alternativen zu den Konzepten sich ausschliessender Gegensätze gibt es und bei welchen Philosophien könnten wir anknüpfen?
Das sokratische Gespräch in der von L. Nelson und G. Heckmann begründeten Tradition dient nicht der Wissensvermittlung durch einen akademischen Vortrag, sondern dem selbständigen Fragen und Nachdenken aller Gesprächsteilnehmer*innen. Das Thema bzw. die zu untersuchende Frage wird nicht im Voraus vorgegeben, sondern zu Beginn festgelegt.
Zweifellos haben die „Fortschritte“ der Modernität den meisten Menschen auf dieser Erde, dir und mir, nicht die ersehnte Beglückung, den Lebenssinn, die Menschlichkeit gebracht. Schmerzlich genug müssen wir derzeit erfahren und erkennen, dass das Leben, die Natur, der Mensch selbst sich nicht erobern, bezwingen, „zivilisieren“ lassen.
Ziviler Ungehorsam, Zivilcourage: Nicht nur in Diktaturen sondern auch in liberalen Verfassungsstaaten versuchen Menschen durch gesetzeswidrige, gewaltlose, öffentliche Handlungen, die (Bürger-)Mut erfordern und viel Risiko beinhalten, eine Änderung von Gesetzen oder der (Regierungs-)Politik herbeizuführen. Wann ist dies ethisch vertretbar?
Handlungen sind zutiefst menschlich und erfolgen immer aufgrund kausaler Zusammenhänge. Doch was ist mit dem Nicht-Handeln? Wer oder was (ver-)hindert uns, zu handeln und somit auch zu wandeln? Mittels Workshop + Diskussion mit Nadja Schnetzler, Expertin für Innovation, Kollaboration und Kommunikation, gehen wir dem auf den Grund.
Sobald wir Erkenntnisse und Erfahrungen erklären oder begründen wollen, nutzen wir Worte, Begriffe, Sätze: Unsere Sprache. Sprachen bauen aber nicht nur Brücken, sondern stellen auch (un-)sichtbare Mauern in den Weg. Zusammen mit Kübra Gümüşay (Autorin «Sprache und Sein») suchen wir nach einer «freien Sprache».
Die Corona-Krise lädt mit Nachdruck dazu ein, traditionelle Überzeugungen zu hinterfragen, alte Erfolgsmuster zu attackieren, Denkgrenzen zu sprengen, neue Einsichten aufzuspüren, Versuche und Visionen zu wagen. Generation Purpose und Museum Schaffen laden im Zoom-Workshop dazu ein, gemeinsam Werkzeuge für eine bessere Arbeitswelt zu skizzieren.
Im Gegensatz zu Platons Höhlengleichnis warten die Menschen in dieser Installation vergeblich auf das Eindeutige und Beständige, aber dafür bietet ihnen die Welt aus Schatten und Echos viel Spielraum. – Das heisst, wenn die Ungewissheit nicht aus der Welt zu schaffen ist, dann nutzen wir sie eben als Freiheit.
Die Zürcher Bevölkerungsmehrheit gehört heute keiner Kirche mehr an und gemäss einer Studie von 2013 soll das ca. 2030 sogar schweizweit so sein. Das ist ein grundlegender und historisch einzigartiger gesellschaftlicher Wandel! Auf welchem Selbstverständnis und Orientierungspunkt gründen «konfessionsfreie» Ethik, Werte, Identität, und Kultur?
Bei dieser Veranstaltung ist die PhiloSOPHIA im Fluss – dieses Mal online. Die Teilnehmer*innen philosophieren fünf Minuten mit einer Person über verschiedene Formen von Wandel. Nach Ablauf der fünf Minuten wechseln alle Teilnehmer*innen ihr Gegenüber.
Im I Ging (auch Yijing) finden wir die zentrale Philosophie des traditionellen China. «Das Buch der Wandlungen» thematisiert die 64 grundlegenden Lebenslektionen, mit denen wir uns im Verlauf des Lebens immer wieder konfrontiert sehen. Seine Texte geben einen tiefen, z.T. metaphorischen Einblick in die Zusammenhänge des Lebens.
In diesem Vortrag geht es um Liebe und um Sokrates› These, dass uns Liebe in einer grundlegenden Weise verwandelt. Was meint Sokrates damit und hat er recht? Das Thema der Verwandlung ist aus dem Blickfeld der Philosophie der Liebe geraten, aber es hilft dabei, zu verstehen, warum und in welcher Hinsicht Menschen auf Liebe angewiesen sind.
In der Abschlussveranstaltung werden wir in einem facettenreich zusammengestellten Podiumsgespräch den Fragen nachgehen, inwiefern der Wandel ein natürlicher Prozess ist und wie wir Neuerungen gelassen begegnen können. Diese und viele weitere Fragen wollen wir zusammen mit der Transformationsexpertin Ursula Seghezzi, dem Neuropsychologen Lutz Jäncke und weiteren philosophischen Wandlungskünstlern besprechen.
Auch das größte Problem dieser Welt hätte gelöst werden können, solange es noch klein war.
Der Geist ist alles. Was du denkst, das bist du.
Derjenige, der andere kennt, ist weise; derjenige, der sich selbst kennt, ist erleuchtet!
Es ist besser das kleinste Licht anzuzünden, als über die Dunkelheit zu fluchen.
Nicht die Sprüche sind es woran es fehlt, die Bücher sind voll davon. Woran es fehlt sind Menschen die sie anwenden.
Die Zeit wird kommen, wo unsere Nachkommen sich wundern, dass wir so offenbare Dinge nicht gewusst haben.
Die Jugend ist nicht ein Lebensabschnitt sondern eine Haltung der Seele.
Das Entscheidende am Wissen ist, dass man es beherzigt und anwendet.
Beherzt ist nicht, wer keine Angst kennt, beherzt ist, wer die Angst kennt und sie überwindet.
Sei du die Veränderung, die du in der Welt suchst.
Kein Mensch, der in Furcht oder Sorge oder Chaos lebt, ist frei, aber wer sich von Sorgen, Furcht und Chaos befreit, wird dadurch auch aus der Sklaverei befreit.
Der Kluge lernt aus allem und jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß schon alles besser.
Wie kann man von Licht sprechen, wenn man nicht, wenigstens einmal, die Erfahrung der Finsternis gemacht hat?
Das Wahre, Einfache und Aufrichtige sagt der menschlichen Natur am meisten zu.
Verteidige dein Recht zu denken. Denken und sich zu irren ist besser, als nicht zu denken.
Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.
Nicht weil es so schwer ist wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es so schwer.
Es gibt keine gefährlichen Gedanken; Das Denken an sich, ist gefährlich.
Es gibt Wichtigeres im Leben, als beständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen.
Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert; es kommt aber darauf an, sie zu verändern.
Das Geheimnis wartet auf Augen, die nicht vom Verlangen getrübt sind.
Eine edle Gesinnung steht allen offen.
Es ist besser, ein kleines Licht anzuzünden, als über die Dunkelheit zu schimpfen.
Nicht die Sprüche sind es, woran es fehlt; die Bücher sind voll davon. Woran es fehlt, sind Menschen, die sie anwenden.
In jedem Menschen ist Sonne, man muss sie nur zum Leuchten bringen.
Das Geheimnis des außerordentlichen Menschen ist in den meisten Fällen nichts weiter als Konsequenz.