Beschreibung
Immanuel Kant behauptete Ende des 18. Jahrhunderts als erster ein Weltbürgerrecht. Er verstand darunter ein Besuchsrecht: Jeder Mensch habe das Recht, sich überall auf der Welt zur Gesellschaft anzubieten; ein fremder Staat dürfe ihm nicht feindlich begegnen, ihn aber abweisen, „wenn es ohne seinen Untergang geschehen kann.”
Die Frage, inwiefern Staaten ein Recht darauf haben, Menschen auszugrenzen, ist höchst aktuell. Flucht vor Krieg und Terror, aber auch Migration in der Hoffnung auf ein besseres Leben haben besonders in Europa zu einer kontroversen Debatte darüber geführt, welche Einwanderungspolitik geboten ist.
Wir wollen uns den oft hitzig diskutierten Fragen zu Flucht und Migration aus philosophischer Perspektive nähern. Das soll in drei Schritten geschehen. Zunächst erarbeiten wir in Gruppen anhand kurzer Texte je eine philosophische Position. Im Anschluss simulieren wir eine Parlamentsdebatte, in der jede Gruppe die Ideen ‚ihres Philosophen’ bzw. ‚ihrer Philosophin’ auf konkrete politische Fragen anwenden und verteidigen soll. In einer dritten Phase diskutieren wir in offener Runde, wie philosophische Überlegungen die Debatte zu Flucht und Migration bereichern können, welche ethischen Abwägungen zu treffen sind und wie wir die Idee des Weltbürgerrechts auslegen sollten.
Es wird erwartet, dass Teilnehmende im Vorfeld einen Text vorbereiten, der vorab zur Verfügung gestellt wird.
Referent
Friedemann Bieber
Friedemann Bieber ist Doktorand am Lehrstuhl Politische Philosophie an der Universität Zürich.
Infos
Ort: Zentrum Karl der Grosse, Barockzimmer (3. Stock), Kirchgasse 14, 8001 Zürich
Beginn: 18:00 Uhr
Eintritt: frei
Kontakt: Veranstaltung hat bereits stattgefunden