Beschreibung
Der junge Marx meint, wir besäßen längst den Traum von ihm, müssten aber sein Bewusstsein erlangen, um ihn wirklich zu besitzen. Von Platon über das frühneuzeitliche Genre der Utopie bis zu den Frühsozialisten und zu Marx und Engels und der von ihnen beeinflussten Theorie und Philosophie durchzieht der Kommunismus maßgebliche Teile der klassischen Tradition politischen Denkens und der kulturellen und literarischen Vorstellungswelt. Mindestens bis zum Ende des 20. Jhd. haben (ihrem Selbstverständnis nach) emanzipatorische politische Bewegungen sich auf ihn berufen und in seinem Horizont gehandelt.
Jenseits journalistischer und tagespolitischer (Vor-) Urteile, wie sie nach dem 20. Jhd. unmittelbar auf der Hand zu liegen scheinen, möchte die Veranstaltung anhand prägnanter Thesen einigen Aspekten dieses Denkens nachgehen, um dann im Gespräch seinen Gehalt und seine Aktualität kritisch zu diskutieren. Hierbei soll es nicht (primär) um ein historisches Interesse gehen. Vielmehr sollen explizit philosophische Verhandlungen des Kommunismus thematisch werden, in denen dieser in vielfältigen Zugängen und Formen ins Zentrum tritt: Im Fokus stehen hierbei zum einen Marx und Engels, zum andern aktuelle Diskussionen bei etwa Antonio Negri, Jean-Luc Nancy und Alain Badiou.
Referenten
Thomas Telios
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Philosophie an der Universität St. Gallen. Seine Interessen umfassen u.a. die Kritische Theorie, die Frz. Nachkriegsphilosophie und die Feministische Philosophie.
Gregor Schäfer
Arbeitet z.Z. an der Universität Basel an einer Diss. zu Hegel. Seine Interessen liegen v.a. im Dt. Idealismus, der Metapysik und in der politischen Philosophie.
Infos
Ort: Universität Zürich, Romanisches Seminar, Plattenstrasse 43 (PLG-43), Raum 211
Beginn: 18:30
Eintritt: frei
Kontakt: Veranstaltung hat bereits stattgefunden