Beschreibung
Der Vortrag konzentriert sich auf den sog. Kanon der Geschichte der Philosophie. Was nämlich schnell auffällt, wenn man die kanonischen Figuren betrachtet, ist, dass alle weiss, männlich und europäisch sind und die meisten zudem ledig und christlich. Dabei ist die Auffassung nach wie vor verbreitet, dass der Kanon das Resultat eines Wettstreits auf einem «Marktplatz der Ideen» gewesen ist, bei welchem sich die Besten der Besten durchgesetzt haben. Schaut jedoch die Entstehungsgeschichte des Kanons an, wird diese Auffassung schnell als Mythos entlarvt. Wenn man sich all dem bewusst ist, stellt sich nun die Frage, was man mit dem Kanon tun soll? Abschaffen (d.h., canceln) und mit der Geschichte der Philosophie aufhören? Meine Antwort darauf wird negativ sein: wir sollten den Kanon weder abschaffen noch aufhören uns mit den darin enthalten Denkern beschäftigen. Vielmehr sollten wir aufhören die problematischen Aspekte zu ignorieren und damit beginnen den Kanon erweitern.
Referent
Manuel Fasko
ist nach einem Doktorat zu George Berkeley an der Universität Zürich (2017-2020), seit Sommer 2020 Oberassistent am Lehrstuhl für Theoretische Philosophie an der Universität Basel. Sein Augenmerk liegt insbesondere auf der Metaphysik und Philosophie des Geistes, welche er sowohl aus historischer als auch systematischer Sicht untersucht. Gegenwärtig arbeitet Fasko an meiner Monographie zur schottischen Philosophin Mary Shepherd (1777-1847)
Infos
Ort: ARUD, Schützengasse 31, 8001 Zürich
Beginn: 20:00 Uhr
Dauer: 120 Minuten
Eintritt: CHF 10
Kontakt: Manuel.fasko@unibas.ch (Anmeldung online via Button darunter)