Beschreibung
Der Prototyp neuzeitlichen Terrors ist die jakobinische «Terreur», in der sich revolutionärer Freiheitsanspruch und moralischer Rigorismus vereinen. Wolfgang Rother untersucht das dialektische Verschlungensein von absoluter Freiheit und Terror, von Revolution und Repression. Dabei greift er die in Hegels Deutung der Französischen Revolution in der «Phänomenologie des Geistes» präformierte und von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno unter dem Eindruck des faschistischen Terrors entwickelte These von der Selbstzerstörung der Aufklärung auf. Im Sinne eines Einspruchs gegen diese fatal erscheinende Dialektik argumentiert er für ein von Adornos «Negativer Dialektik», Cesare Beccarias Rousseau-Kritik und der jesuanischen Utopie der Feindesliebe inspiriertes alternatives Modell politischer und sozialer Praxis, dessen Leitmotiv die Toleranz ist.
Nach dem Vortrag (40 Minuten) mit anschliessender Diskussion (20 Minuten) lädt die Philosophische Gesellschaft Zürich zum Apéro ein.
Referent
Wolfgang Rother
Prof. Dr. phil., studierte Philosophie, Theologie und Germanistik in Marburg, Tübingen und Zürich. Er ist Titularprofessor für Philosophie an der Universität Zürich, Autor zahlreicher Studien und verschiedener Bücher zur Philosophie- und Ideengeschichte der Neuzeit und Mitherausgeber des «Grundrisses der Geschichte der Philosophie» sowie mehrerer wissenschaftlicher Buchreihen.
Infos
Ort: Universität Zürich, Hauptgebäude, Raum KOL-H-321, Rämistrasse 71
Beginn: 18:00 Uhr
Eintritt: frei
Kontakt: Veranstaltung hat bereits stattgefunden