Beschreibung
«Wirtschaftssysteme und Glaubenssysteme stehen vor einem gemeinsamen Problem: Man muss daran glauben, dass sie mit wirklichen Werten handeln.»
In seinen Analysen deckt Jochen Hörisch stilistisch brillant und unterhaltsam zugleich die Analogien zwischen Theologie und Ökonomie auf.
Vordergründig scheinen diese beiden Themen nicht viel gemeinsam zu haben, beim näheren Hinschauen lassen sich aber spannende Parallelen erkennen.
Beide Disziplinen verwenden nicht nur dieselben Begriffe wie zum Beispiel Schuldner, Gläubiger und Erlös, auch ihre grundsätzliche Verfassung und Logik weisen Ähnlichkeiten auf. In der Wirtschaft gibt es z.B. mit Adam Smiths Idee der „unsichtbaren Hand“ die Vorstellung von einem Walten gleichsam göttlicher Kräfte, die das Marktgeschehen regulieren. In der Religion wiederum findet sich das ökonomische Element des Ablasshandels, der es ermöglicht, weltliche Sünden in eine monetäre Schuld zu verwandeln.
Referent
Jochen Hörisch
ist Professor für Germanistik und Medienanalyse an der Universität Mannheim und ein Querdenker und Freigeist unter den Geisteswissenschaftlern. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen unter anderem Geld, Ökonomie und Religionskonflikte als Themen der Literatur.
Infos
Ort: jenseits IM VIADUKT, Viaduktstrasse 65 (Bogen 12), 8005 Zürich
Beginn: 18:00 Uhr
Eintritt: CHF 15 (normal) / CHF 10 (ermässigt)
Kontakt: info@jenseitsimviadukt.ch