Beschreibung
«Neue Anfänge in die Welt setzen», aktiv werden und in Gemeinschaft handeln – die zentralen Themen von Hannah Arendts Philosophie sind für einen nachhaltigen Umgang mit der Mitwelt gerade im Bereich der Landwirtschaft hochaktuell. Die Arbeit in der Natur und auf dem Feld ist stets den sich verändernden Begebenheiten ausgesetzt und fordert immer wieder zum Nachdenken, Anders-Handeln und Neubeginnen auf. Eine zukunftsfähige, ökologische Landwirtschaft braucht aber immer wieder auch Menschen, die Initiative zeigen und gemeinsam etwas Neues beginnen. Menschen, die die Herstellung von Nahrungsmitteln nicht nur als Produktionszweig sehen, sondern als Teil eines gemeinschaftlichen, solidarischen und ökologischen Lebens. Nach einem Inputreferat der Philosophin Linda Sauer wird die Literaturwissenschaftlerin Claudia Keller von der Zürcher Gemüse-Genossenschaft «Pura Verdura» gemeinsam mit dem Historiker und Landwirt Rico Kessler und mit dem Publikum dieses spannende Themenfeld «bestellen».
Referenten
Linda Sauer
Politikwissenschaftlerin, Philosophin und Arendt-Expertin aus München, lehrt als freie Dozentin in der politischen, philosophischen und sprachlichen Jugend- und Erwachsenenbildung. Sie schreibt unter anderem zu Arendts Politischer Philosophie, zur Relevanz der Urteilskraft sowie zu den sozioökologischen Bedingungen unserer Zeit und wie wir sie gestalten können. Linda Sauer wird in einem Input-Vortrag das Denken von Hannah Arendt mit den Themen Ökologie und Handeln in Bezug setzen.
Rico Kessler
ist Historiker, Kleinbauer und Autor von «Stolze Kühe, krumme Rüebli. Unser Leben als Kleinbauern» (Hier-und-Jetzt-Verlag, 2022). Er erzählt darin von 25 Jahren Arbeit auf dem Biohof seiner Familie, den Partnerin Claudia führt. Und er macht sich Gedanken zu den schönen Seiten und Herausforderungen der Landwirtschaft und erzählt von den manchmal merkwürdigen Seiten der Schweizer Agrarpolitik. Rico Kessler ist Gast des Podiumsgesprächs an der Veranstaltung.
Claudia Keller
ist Literaturwissenschaftlerin an der Universität Zürich, wo sie u. a. zu engagierter Literatur der Gegenwart sowie Formen der Darstellung und Rechtfertigung von Biodiversität in Wissenschaft, Gesellschaft und Literatur forscht. In ihrer Freizeit ist sie bei der solidarischen Gemüsebaugenossenschaft «Pura Verdura», die auf der Lengg und beim Quartierhof Wynegg gemeinsam mit ca. 300 Menschen Bio-Gemüse produziert, für die Kommunikation zuständig. Sie moderiert die Veranstaltung.
Infos
Ort: Sphères, Hardturmstrasse 66, 8005 Zürich, An der Bar
Beginn: 20:00 Uhr
Dauer: 90 Minuten
Eintritt: kostenlos
Kontakt: kommunikation@puraverdura.ch