Beschreibung
Der Vortrag nimmt zunächst den Hinweis des Philosophen und Soziologen Zygmunt Bauman auf: „Man denkt an Identität, wenn man nicht sicher ist, wohin man gehört. ‚Identität‘ ist ein Name für den gesuchten Fluchtweg aus dieser Unsicherheit.“ Sodann wird aufgewiesen, dass die Wege der individuellen Identitätssuche von Beginn an durch eine Ambivalenz der Gefühle gekennzeichnet sind: Kräfte der Verbindung und Zuwendung zum Anderen mischen sich mit denen der Abgrenzung und Trennung. Genau diese Widersprüche und Spannungen sind auch auf der Ebene der „kollektiven Identität“ aufzuspüren, in der das Verhältnis von Eigenem und Fremdem zur Debatte steht, und damit – auch im Blick auf Geflüchtete – die zentrale Frage: Unter welchen Bedingungen kann Identität gelingen, unter welchen muss sie scheitern? Das im Titel des Vortrags angeführte Zitat des Philosophen Adorno bekräftigt das Motto der Veranstaltung – „Einheit durch Vielfalt“ – und fordert dazu auf, es erlebnisanalytisch zu konkretisieren.
Referent
PD Dr. Bernard Görlich
psychoanalytischer Sozialpsychologe und Lehrer i.R.; stand in langjährigem Austausch mit dem Psychoanalytiker und Kulturwissenschaftler Alfred Lorenzer sowie mit Alfred Schmidt, dem Philosophen der originären Kritischen Theorie in Frankfurt am Main. Jeweils zwei jahrzehnte an Universität und Schule tätig, arbeitet er nun als freier wissenschaftlicher Autor und als Dozent an Institutionen der Weiterbildung.
Infos
Ort: Onlineverstaltung; via Zoom
Beginn: 18:00 Uhr
Dauer: 60 Minuten
Eintritt: frei
Kenncode: 359116
Kontakt: bernard.goerlich@gmx.de(Anmeldung online via Button darunter)